Jahresbericht Sportakrobatik

Das Jahr 2020 – ein besonderes, turbulentes, sehr außergewöhnliches und unvergessliches Jahr mit vielen Herausforderungen – es macht keine Freude, darüber zu berichten!
Es hatte noch begonnen, wie jedes Andere. Mit neuen Elementen und Übungen wollten wir uns auf die bevorstehenden Wettkämpfe – teilweise in einer höheren Altersklasse – vorbereiten. Ein Kaderlehrgang in Aalen und ein Auftritt im Uhinger Uditorium ( der erste und letzte in diesem Jahr ) konnten noch absolviert werden. Dann kamen die Faschingsferien und bereits eine Woche später waren Schulen und Turnhallen geschlossen, so dass folglich auch sämtliche Wettkämpfe abgesagt wurden.
Stattdessen wurden Trainingspläne erarbeitet und Online-Training eingeführt – doch so richtig Spaß machte das niemand. Insgesamt fünf Online-Trainings wöchentlich wurden von unseren Trainern angeboten, was zunächst bei Manchen erst einiges an Überzeugungskraft benötigte – abgesehen von teilweise technischen und natürlich auch örtlichen Problemen in Wohn- und Kinderzimmern. Persönlich abgestimmte Trainings-Hausaufgaben wurden verteilt und abgerufen, Workout-Videos per WhatsApp verteilt und natürlich auch lustige Aufgaben gestellt. Wie z.B. : „Wie sieht euer Traumelement aus?“ Dieses sollte durch eine Fotomontage erstellt werden – da war Kreativität gefragt und das mit tollen Ergebnissen. Oder: „ Stelle dich besonders ins Bild“ . Als Resultat sah man beispielsweise einen Unterarm-Handstand in einer Schubkarre oder einen Handstand auf einem Auto – der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt und jeder war froh über eine Beschäftigung in dieser „langweiligen“ Zeit.
So fand auch die „Klopapier-Challenge“ großen Anklang, die von Verein zu Verein oder Abteilung weitergegeben wurde. Hätte sich das einer vor Corona vorstellen können, dass auf uns solche ausgefallenen Herausforderungen zukommen, um die sozialen Kontakte beizubehalten? Nein, bestimmt Keiner. Aber wir tun es gerne, denn es gibt auch noch ein
Leben nach Corona! Deshalb krempeln wir die Ärmel hoch um weiterhin beim TVU gemeinsam aktiv zu sein.
Da genau zu dieser Zeit unser neuer Hallenanbau fertiggestellt und alle Räume auf Vordermann gebracht wurden, haben wir Trainer eine Großreinigung aller Bodenturnläufer vorgenommen und sie von Magnesiaresten, Schmutz und Schweiß befreit, so dass sie in neuem Glanz erstrahlten.
Einige unserer Sportler, großzügig unterstützt durch deren Mamas, haben tatkräftig bei den Arbeitsdiensten zur Reinigung der Hallen geholfen. Herzlichen Dank für diese Bereitschaft!

Nach 13 Wochen „Homeoffice“ durften wir uns endlich wieder persönlich in der Turnhalle treffen, um unseren Lieblingssport auszuüben. Allerdings zunächst nur zum Individualtraining, natürlich unter Einhaltung sämtlicher Hygienevorschriften und Abstandsregeln. Dafür sind wir unserer Vereinsleitung sehr dankbar, denn nicht in allen Vereinen war es selbstverständlich, mit dem Sportbetrieb wieder zu beginnen.
Nach und nach konnte dann endlich wieder einigermaßen normales Training stattfinden und als wir so langsam in Fahrt kamen, standen auch schon die Sommerferien vor der Türe – natürlich ohne jegliches Sommerfest oder Ähnliches, wie wir es eigentlich von unserer Akrofamilie gewöhnt sind.
Wenig gemeinsame Trainingszeit in den Ferien und Neuzusammensetzungen in den Einheiten, das hieß Vollgas geben ab September. Trotz allem, in den genau 7 Wochen, die wir bis zum nächsten Lockdown Zeit hatten, haben alle Einheiten ihr Versäumtes wieder gut aufgeholt und noch weiter hinaus tolle Fortschritte gemacht.
Zwei unserer Trios beteiligten sich am deutschlandweit ausgeschriebenen Acro-Online-Cup, bei dem eine geturnte Übung auf Video eingereicht werden musste, die dann von Kampfrichtern durch Punktewertung und von Zuschauern durch Likes bewertet wurden.
Leonie Häusler und Laura Hafner kamen dabei mit ihrer Partnerin Leticia Walther bis ins Finale, wo es allerdings gegen sehr starke Konkurrenz nicht mehr weiter nach vorne reichte.
So konnte das Jahr wenigstens mit einem positiven Wettkampf zu Ende gehen.
Da uns inzwischen seit November bereits der zweite Lockdown zu schaffen macht, konnten wir unsere Abteilungsweihnachtsfeier leider nur virtuell abhalten. Schön war es jedoch, dass wir uns alle wenigstens am Bildschirm bei Tee, Punsch und Plätzchen, sowie ein paar netten Rätselrunden zur Unterhaltung, sehen konnten. Selbst unsere Kleinsten freuten sich, ihre zu Hause erlernten Elemente ihren Partnern und Sportskameradinnen online aus ihren Kinderzimmern zu zeigen. Da wir nicht wissen, wie lange dieser Lockdown uns noch beeinträchtigen wird, haben wir nun zusätzlich auch bei unseren Minis mit dem Online-Training begonnen. Leider sind wir trainingstechnisch natürlich nicht so viel vorwärts gekommen, wie gewünscht, denn Partnerarbeit ist bekanntlich online nicht möglich.
Das Einzige, was uns Ende des Jahres noch erlaubt war: Das Verteilen der Gelben Säcke in kleinen Gruppen. Erwartungsgemäß hatten wir eine große Resonanz an Helfern , denn alle waren erfreut, sich endlich mal wieder zu sehen.

Nun hoffen wir, dass die Turnhallentüren bald wieder für alle geöffnet werden.
In diesem Sinne, haltet durch und bleibt gesund, bis wir unsere Freundschaft wieder in der Turnhalle pflegen können, gemäß dem Logo der “Turnverein Verbindet Uns“ .


 A. Zipperer